Sonntag, 30. Juli 2006

Denglichinesisch

Ist es nicht interessant, dass die vermeidlich intelligenteste Spezies dieses Planeten auch weltweit die einzige Spezies ist, die nicht mit jedem ihrer eigenen Art kommunizieren kann!?



Donnerstag, 27. Juli 2006

In´s Wasser gefallen...

Wie Einige von euch vielleicht bemerkt haben, lag dieser Blog gezwungernmaßen schon zu Beginn kurzzeitig auf Eis. Vielmehr wohl unter Wasser, wenn man so will. Vergangenen Mittwoch machte ich mich also mal wieder in eine meiner vielen Heimaten, exakt meine Dritte wenn man es so nennen kann, genannt Kaiserslautern. Geplant war eigentlich, ein wenig die Pfalz mit ihren Wäldern, ihrerer guten Luft und meinen lieben Freunden zu genießen. Mal weg von der Stadt und dem Stress. Anfangs sah das auch sehr gut aus, bis Samstag das hier passierte:

Klick Dich zu > Regen und Hochwasser!

Überschwemmt wurde der komplette Garten und der Keller. Dieser beinhaltet sieben Räume + Flur, unter anderem eine Werkstatt sowie ein Büro, ein Weinkeller und so weiter. Alles in Allem eine Gesamtfläche von 130qm, alles futsch! Dies bedeutete ebenfalls, dass für ein paar Tage, weder Strom noch warmes Wasser zur Verfügung stand. Ein wirklich ungewohntes Gefühl ohne diese sonstigen Selbstverständlichkeiten.

Man verbrachte also die vergangenen Tage damit - und mit ihnen jede Stunde - Schlamm aus Garten und Keller zu schippen, den Keller auszuräumen, das Wasser abzupumpen und was da eben so anfällt. Mal abgesehen von dem äußerst miesen Dornenbusch der sich unter den Wassermassen versteckte und mir und meinen nackten Füßen zu verstehen gab, dass er es nicht leiden kann wenn man auf ihn tritt, habe ich mal wieder gemerkt, dass ich in Sachen körperlicher Arbeit auf Dauer nichts mehr gewöhnt bin.

Wenn ich mir nun überlege, dass die Menschen an beispielsweise der Oder, soetwas beinahe jedes Jahr mitmachen, ist es schon eine ziemlich erschreckende Sache. Vorallem werden dort in der Regel weniger Teile des Hauses verschohnt. Im Falle von Süd-Ost-Asien sogar das ganze Haus und damit auch das ganze Dorf zu verlieren, ist für mich kaum noch vorstellbar.

Es ist eben noch einmal etwas anderes, so etwas im Fernsehen oder auf Bildern zu sehen als mit zu erleben, wie sich ein Haus nach und nach mit Wasser füllt. Das Wort "Hilflosigkeit" trifft das ganze Recht passend... als so kleiner einfacher Mensch.

Ein Fazit gefälligst? Eine Erfahrung die man wirklich nicht braucht! :-/

Dienstag, 18. Juli 2006

Lustig, lustig, trallalalala...

Gestern war es mal wieder soweit: Nach sechs blutreichen Wochen war es wieder an der Zeit etwas Gutes zu tun und die Mainzer Universitäts Kliniken zur Blutspende aufzusuchen.
Zugegebenermaßen macht man das (wenn es ja schon möglich ist) auch für Geld, so hat man als Student mit den eigenen vier Wänden ja doch so seine Kosten zu decken.
Dennoch empfinde ich es beinahe als die soziale Pflicht eines Jeden, etwas in diese Richtung beizutragen. Sei es Blutspenden oder die Bereitschaft der Organentnahme nach dem Tode. Wer selbst mal einen schweren Unfall hatte, daran beteiligt oder sonst wie betroffen war, dürfte mir da zustimmen.
Des Weiteren ist es ein kostenloser Gesundheitscheck -der in Zeiten von HIV, Hepatitis und wie sie alle heißen, in gewisserweise zu einer ebenfalls gesellschaftlichen Pflicht gehört- mit inbegriffen.

So viel zur Belehrung!

Ich stehe also zu allem bereit bei der Anmeldung, meinen Personalausweise habe ich vorgelegt und auch den immer wieder lustigen Fragebogen ausgefüllt. Auch diesmal hat er mir keine Steine in den Weg gelegt: Weder gehöre ich inzwischen zu der Risikogruppe der Drogenabhängigen, noch hielt ich mich in letzter Zeit in einem Malariagebiet auf, noch bin ich Schwanger. Perfekt!
Geschlagene 2 Liter habe ich auch brav getrunken und die ordentliche Mahlzeit war mehr als ordentlich. Die nette Dame vom Empfang begrüßt mich nett, tippt fröhlich meine Daten ein bis.... plötzlich steht sie auf, nimmt meine Akte und verschwindet.

Stimmt, ich fand´s ein wenig seltsam aber naja...

Nach kurzer Zeit ist sie wieder da, guckt nun ein wenig verkniffener in ihren Monitor, bis sie gar nichts mehr tut und da sitzt... Stille!

Dann schaut sie mich fragend an: "Ihre letzte Blutspende... hat man sie denn nicht angerufen?"

In diesem Moment schien mir wohl kurzzeitig mein Herz stehen zu bleiben. So erinnere ich mich, dass sie das tun, wenn irgendwas mit der Probe nicht stimmte.
"Ähm..." sagte ich (und noch immer bin ich mächtig stolz auf diese souveräne Antwort) und sie steht erneut auf und verschwindet.

Lustig war das schon lange nicht mehr.

Geschlagene drei Minuten wartete ich nun, bis sie freudestrahlend wieder kommt und mir durch die Blume zu verstehen gibt, dass die Mainzer Uniklinik lediglich ein unorganisierter Saustall ist.

Na Danke, die sechs Liter plus Organe habt ihr knapp verfehlt!

Sonntag, 16. Juli 2006

Von Giovannis Raukelkohl und seiner gefleckten Milch

Lassen wir bewusst die "Das-ist-mein-Erster-Blog-Eintrag"-Formalitäten hinter uns.
Es interessiert doch keinen Menschen, warum dieser Blog so heißt, wie er heißt. Es interessiert ja nicht einmal mich, auch wenn ich mir zugegebenermaßen -anfangs- beinahe den Kopf um einen wohlklingenden Namen zerbrochen habe. Schnurz!

Aus welchem Motiv dieses Weblog entstanden ist, ist dasselbe und vorallem wahre Motiv, aus dem alle Weblogs entstehen: Um Gedanken los zu werden, denen im wahren Leben niemand lauschen möchte.

Das ist das neue Jahrtausend! Ein Zeitalter, in dem fremde Gedanken in das WWW gestellt werden, um sie dort entweder aus Sensationsgeilheit abzurufen (private Weblogs) oder um Denkanstöße zu erlangen (Themen Blogs), für die man selbst womöglich zu unterbelichtet ist oder schlicht und einfach zu faul zum nachdenken. Ach ja und natürlich zur Unterhaltung, nicht wahr?

Entschuldigt den Sarkasmus.

Ein weiteres Phänomen des inzwischen nicht mehr ganz so neue Jahrtausends, welches enorm beeindruckend ist, ist das "Ich-bin-was-feines-und-gebildet"-Phänomen. Vor wenigen Tagen durfte ich es mal wieder belächeln.

Was das ist?

Kerstin und Birgit treffen sich bei Giovanni, dem schnuckeligen krausköpfigen Italiener um die Ecke, der von seinen 31 Jahren bereits 24 Jahre in Deutschland lebt (die restlichen 7 Jahre verbrachte er im deutschsprachigen Südtirol) und durchaus in der Lage wäre, sauberes Deutsch zu sprechen.
Aber wozu auch? Die Frauen mögen es ja südländisch... springen trotzdem nicht drauf an.
Kerstin und Birgit sind frustrierte mittelalterige Frauen, mit einem tollen Beruf und meist gut gekleidet. Vorzugsweise ein schicker Hosenanzug.
Auch ihre Männer haben vorzeigbare Jobs. Im Prinzip sind es aber doch nur schlipstragende Pfeifen, die nicht in der Lage wären ein Regal an die Wand zu montieren (um hier meinen zukünftigen Schwiegervater zu zitieren: "Ein Mann der Handwerklich unbegabt ist, ist kein Mann" *meine Wenigkeit nickt zustimmend*).
Scheidung kommt trotz allem Frust nicht in Frage, auch wenn das Paar kinderlos ist und Fremdgehen auch nicht drin ist.
Also trifft sich die Frustrierte Nr. 1 mit ihrer besten Freundin einmal die Woche um Giovanni anzuhimmel.

An den Tisch gesetzt und die Karte in die Hand genommen, ist es jedoch längst klar was sie bestellen werden:

Los geht es mir einem Raukelkohlsalat, den Giovanni mit einem klischeemäßigen Grinsen und dem allseits beliebten "Seniora..." serviert.
Nach dem Salat geht es weiter mit Nudeln aus Hartweizengrieß mit Zerdrücktem nach Genueser Art, die Giovanni wieder mit seinem klischeemäßigen Grinsen und dem langsam nervenden "Seniora..." auftischt.
Nach dem Essen gönnt man sich dann noch einen starken Kaffee mit viel Milch (gegebenfalls ist diese noch geschäumt) oder man trinkt einen Kräuterlikör, den Giovanni -wie sollte es auch anders sein- mit einem... naja, ihr wisst schon...

So lief das wohl ab - vor vielleicht 10 Jahren.

Zugegeben, die Hartweizengrießnudeln nennt man wohl schon ewig Spaghetti.
Aber warum man seit einigen Jahren zu Raukelkohl nun Ruccola sagt und Kaffeegetränke, deren geschmacklichen Unterschied wohl wirklich niemand kennt, zahlreiche italienische Namen tragen, bleibt mir unerklärlich. Latte Macchiato (gefleckte Milch) oder Cappucino (nichts anderes als das italienische Wort der Kaputze einer Mönchskutte) unterscheiden sich vorallem im Namen. Jeder der Gegenteiliges behauptet ist ein Ketzer! So, da hast du´s, du Spießer!!

Aber ja, zugegeben: Pesto klingt schon appettitlicher als Zerdrücktes, aber warum bloß das "alla genovese"? Und warum gilt es als schick Ramazotti zu trinken, wohingegen der Konsum von Jägermeister eher den Freunden der Trinkhalle zugehörig ist?

Das der Parmesankäse jedoch nicht Parmigiano heißt, wirft mir das größte Rätsel auf.