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Freitag, 29. Februar 2008

Aus dem Leben

"Das Anstehen wurde für mich allmählich zu einer Schreckensvision. Es war unerträglich. Mir wurde klar, dass in Amerika und wahrscheinlich auf der ganzen Welt alles aufs Schlangestehen hinauslief. Überall mussten wir anstehen. Bei der Führerscheinstelle: drei oder vier Schlangen. Am Rennplatz: Schlangen. Vor dem Kino: Schlangen. Beim Einkaufen: Schlangen. Ich hasste das Anstehen. Ich fand, es müsse doch einen Weg geben, wie sich das vermeiden ließ. Dann kam ich auf die Lösung. Mehr Angestellte. Ja, das war die Lösung. Zwei Angestellte für jeden Kunden. Drei Angestellte. Sollten die doch Anstehen."

"Dr. Nazi", aus Charles Bukowski´s "Pittsburgh Phil & Co. - Stories vom verschütteten Leben"

Donnerstag, 12. Juli 2007

Zerbombt

Wenn auch leider keine komplette Aufführung, so gibt es heute Abend in den Frankfurter Landungsbrücken immerhin eine Lesung Sarah Kane´s "Blasted" (deutscher Titel "Zerbombt").
Großartigen Dramatikerin, leider zu wenige Stücke geschrieben. Obszön, derb und provokant. Ich freu mich.

Cate: In der Tagesstätte, wo mein Bruder hingeht, arbeiten Inder. Die sind sehr höflich.
Ian: Gehört sich auch so.
Cate: Mit ein paar von denen ist er befreundet.
Ian: Geistig behindert, oder?
Cate: Nein, er hat Lernschwierigkeiten.
Ian: Ja, ´n Spasti.
Cate: Nein, ist er nicht.
Ian: Bin froh, dass mein Sohn kein Schwachkopf ist.
Cate: N-nenn ihn nicht so.
Ian: Deine Mutter tut mir leid. Gleich zwei, die so sind.
Cate: Wie "so"?
Ian: Du weißt, ich liebe Dich.

(aus Sarah Kane "Blasted")

Samstag, 30. Dezember 2006

Mit den Worten Anderer - I

Aus Arnon Grünberg´s "Der Vogel ist krank"

"Manchmal ist ihm, als sei er mit einem Experiment beschäftigt.
Von wieviel kann man sich verabschieden, bevor das Leben aufhört, Leben zu sein?"