Mittwoch, 10. Oktober 2007

Die Ex-Milch und die Unterweltler

Kam ich die vergangene Woche vorab in den Genuss den neuen Platten von Underworld und Ex-Molokos Roisin Murphy (VÖ beide am 12.10.) zu lauschen, wurde ich promt überrascht. Leider zum negativen. Interessant war, dass viele Rezis Anfang der Woche die ganze Geschichte so sehen wie ich.

Underworld war nie intelligenter Techno, Electro, Dance, nenns wie Du willst. Wovon Underworlds Musik aber immer gelebt hat, war die Energie die sie in einen Track gesteckt haben. Auf "Oblivion With Bells", dem ersten Album seit fünf Jahren der inzwischen zum Duo geschrumpften Briten, ist allerdings auch diese nicht mehr vorhanden. Schön atmosphärisch ist es, taugt vielleicht zum Dinner, aber es regt keineswegs mehr zum abspacken an. Bretternde Beats sind billigen 4/4 Takt Bassdrums gewichen. Bassdrums. Keine Kickdrums. Denn kicken tut da gar nichts mehr. Eher etwas dubbig = langweilig. Schade eigentlich, hätte man doch großes erwarten können. Tickets für November wurden dann auch nicht gekauft. Erinnerung an bessere Zeiten:

Underworld - Cowgirl (Dubnobass Withmyheadman | 1994)

Underworld Website
Underworld auf MySpace

Intelligenter war die Musik von Roisin Murphy dagegen. Kam sie mit Moloko schon aus einer wunderbar kreativen und ab und an inovativen Band, war ihr erstes Solo Album "Ruby Blue" (2005) beinahe ein Meisterwerk an Experimentellen Sounds und Samples. Produzent war damals Matthew Herbert, der für seine schön schrägen Ideen bekannt war. Natürlich wechselt man auch ein "Winning Team" und so war der Produzent auf dem nun erscheinenden "Overpowered" DJ Paul Dolby oder auch bekannt als Seiji, sowie Bugz In The Attic. Hätte sie das mal bleiben lassen. Ehrlich: das Album klingt nett, aber auch irgendwie wie weichspüler Dance, extrem austauschbar, einfach keine Seele. Da reißt auch die wundervolle Frau Murphy nichts raus. Ein paar nette Tracks sind natürlich dabei, aber lass das mal die Hälfte vom Album sein. Irgendwie fällt mir dazu auch wirklich nicht mehr ein, es hat mich schlicht kalt gelassen. Also schwärmen wir weiter in vergangenen Zeiten:

Roisin Murphy - Sinking Feeling (Ruby Blue | 2005)

Roisin Murphy Website
Roisin Murphy auf MySpace

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