Freitag, 4. April 2008

Von „dreckigem“ und „dreckigem“

Um es gleich vorweg zu nehmen: Schriftstellerisch taugt das Buch ja tatsächlich nicht viel. Auch zeugt es nicht grade von abwechselungsreichen Handlungssträngen. Doch wovon Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ lebt, ist die Komödie über Ekel, Sex und völlig abgedrehtem Plemmplemm - und davon gibt es auf jeder Seite wahrlich genug, um auch über mangelnde Kenntnisse des Schriftstellerhandwerks hinweg zusehen. Wer also keine tiefsinnigen lyrischen Ergüsse erwartet und über einen starken Magen verfügt, wird sich köstlich amüsieren.

Gestern dann die Steigerung: Eine gutgelaunte und enorm sympathische Frau Roche gab sich die Ehre, den „Frankfurter Hof“ in Mainz mit einer ihrer Lesungen zu beehren. Gelesen wurden die ersten paar Seiten und ein weiterer Teil inmitten des Buches, von Roche oft unterbrochen durch witzige Anmerkungen oder Unterhaltungen mit dem Publikum. Im Anschluss durften Mutige dann Fragen höchster Peinlichkeit an die Autorin stellen: Ob über Blutsschwesternschaft durch den Ausstausch von Tampons oder das vaginale Einführen von Avacadokernen.

Beendet wurde der Abend mit einer Signierstunde, für diejenigen die ihr Exemplar dabei oder vorort eins gekauft hatten. Ich hatte meins leider nicht dabei. Stattdessen musste eben Irvine Welshs „Drecksau“ hinhalten. Passt ja auch irgendwie.

Charlotte Roche Website
Porträt auf Zeit.de

1 Kommentar:

701 hat gesagt…

Das müssen wir bei unserem Fleisch-Verzehr demnächst nochmal vertiefen...