Freitag, 14. September 2007

Zappeln einmal anders

Wie ich hier und auch hier schon mal durchblicken ließ, halte ich recht wenig von wortkagen, elektronischen Musikstücken. In der Regel ist das auch bei Trentemøller so, der dem ein oder anderen schon durch Remixes von Röyksopp oder den Pet Shop Boys bekannt sein dürfte.
Letztendlich ist das bei dem guten Mann aus Dänemark dann aber doch noch ein bisschen anders und so spuckte er einst in einem Interview große Töne:

"Dance-Alben sind so langweilig. Ich habe noch nie ein gutes gehört. Obwohl, frühe Underworld-Sachen waren schon sehr gut, sehr energiegeladen. Es kam für mich also nicht in Frage, zehn oder zwölf Tracks aneinander zu reihen, die toll für den Club sind. Ich würde mir nie ein Album anhören, das nur für die Tanzfläche gemacht ist. Du kannst einfach so viel mehr Gefühl hineinpacken, wenn du Musik machst, die nicht für den Club ist. Sonst geht es ja immer nur um die Party und den Groove, Leute am Tanzen halten. Aber Ausdrücke wie Traurigkeit, Einsamkeit oder Unsicherheit haben da keinen Platz. Man will ja nicht, dass die Leute anfangen zu weinen."

Okay, neben Underworld wäre da noch die "Surrender" der Chemical Brothers oder die ersten drei Alben von The Prodigy, aber sonst spricht er mir sehr aus dem Herzen. Und auch diese großen Töne spuckt er zurecht, denn sein Debüt "The Last Resort" (2006) lässt sich keinesfalls als übliches Dance-Album abstempeln. Viel mehr ist es voller Ideen, auf die so manch andere großen Techno- oder House-Produzenten noch nach zehn Alben nicht gekommen sind. Was aber wichtiger ist: es beweist einmal mehr, dass auch elektronische Musik berühren kann!
Als Beweis zwei Videosaufnahmen des Täters, die mich sofort umgehauen haben (ein liebes Dankeschön an D., die so freundlich war mich darauf aufmerksam zu machen).

Trentemøller - "Moan" (The Last Resort | 2006)


Trentemøller - "Miss You" (The Last Resort | 2006)

Trentemøller auf MySpace
Trentemøller auf laut.de

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist schon nicht ganz leicht, noch etwas jenseits des elektronischen Einheitsgeblubbers zu finden.
Das scheint ja doch noch eine löbliche Ausnahme zu sein. Bislang zählte ich Vitalic noch zu den aus-der-Reihe-Springern...

Btw. und OT: Höre mich gerade durch diese freundliche Seite durch: http://www.friendlynoise.se/mp3-releases und es scheint, da gibt es noch zu finden...

Have a nice weekend! :-)

Anonym hat gesagt…

Ich geh jetzt zu Tito und Tarantula, werde mir das Bier in der Sonne über die Rübe kippen, und mit den Kollegen Spaß haben.

Und wenn ich einen Synthi sehe, oder auf der Bühne mehr Elektronik als Elektrik ist, werden die schon sehen!!!

Emo-gesocks!

:) Gruß nach Wiesbaden aus NRW, der größten Konkurrenz zur Irrenanstalt.

Lange + Weile hat gesagt…

@asa: tatsache. Lasse mich leider nicht oft von Musik dieser Richtung beeindrucken. Aber interessanter Link! Danke dafür! :-)

@Steingauer Urgeallgäu: Tito & Tarantula! Sehr gut! Aber bitte nicht so feindseelig gegenüber synthetischen Klängen... ist nichts anderes wie das Photoshop in der Fotografie: künstlich, falsch, aber oftmals das Salz in Suppe und nicht zwingend so anspruchslos im Handling wie sein Ruf... um mal einen Bela-nahen Vergleich zu bringen ;-)

Anonym hat gesagt…

Welche Musik meintest Du, von der Du dich nicht oft beeindrucken ließest?

Den Link übrigens verfolgt ich vor allem wg. The Radio Dept. - für ganz relaxte Tage. Kennst Du die schon?

Lange + Weile hat gesagt…

Von im Beitrag erwähnter wortkargen elektronischer Musik oder wie Du es so sympathisch nanntes "elektronisches Einheitsgeblubber" ;-)

The Radio Dept. wohl mal den Namen gehört und sicher in 1-2 Sachen rein gehört aber nie so richtig wahrgenommen. Anspieltipps?

Anonym hat gesagt…

Akte mal wieder laden, "Bachelor Kisses" von o. g. Seite wird ansonsten gerade gut weitergereicht ;)